Nachdem ich einige Tage unterwegs war, geht es Anfang Juni weiter! Die historischen Biere, die ich auf dem Töpfermarkt gebraut hatte, sind jetzt mit der ersten Gärung durch und haben eine Spezialhefe für die Nachgärung erhalten (CBC-1).
Das Coventbier, das ja „nur“ ein Nachgussbier ist, kam immerhin noch auf 4,6 % Vol. Alc, ist also ein reguläres Bier, sehr hell und ganz leicht säuerlich, wie das historische Original ja auch sein soll. Es ist naturtrüb und auch bio und sogar nach dem Reinheitsgebot gebraut, denn die Zugaben, die das Hauptbier (Broyhan, mit Gewürzen, siehe unten), kamen ja nur in das Vorderwürzebier, den Broyhan, und nicht in den Nachguss. Es ist ebenfalls aus Luftmalzen und hat nur ein wenig Hopfen gesehen, in diesem Fall Tettnanger Doldenhopfen.

Das Einkorn-Emmer-Bier, das auch ein wenig Gerstenmalz enthält, nämlich Diastase-Malz wegen der vielen Rohfrucht beim Einkorn und auch beim Emmer (ich hatte nur einen Teil zu Luftmalz weiterverarbeitet) brauchte es mehr Enzyme. Hat beim Testen vor dem Abfüllen einen kernigen Geschmack, der sich bestimmt noch weiter entwickeln wird. Es ist jetzt seit drei Tagen auf der Flasche und hat gegenwärtig 1.2 bar drauf, also noch im Kommen.

Sobald die Nachgärung durch ist, kommt es in den 4 °C-Kühlschrank und darf reifen. Wir sind gespannt!

Für die nächsten drei Brauwettbewerbe (Deutsche Meisterschaft, Haus- und Hobbybrauertage und Braumarkt) werde ich mit Abwandlungen jeweils denselben Biertyp brauen: ein NEIPA, New England IPA, ein fruchtiges, an Orangensaft erinnerndes leichtes Sommerbier, das ich selbst sehr gern mag. Das erste ist fertig und wartet in der Flasche auf das Ende der Nachgärung. Dann kommt es ins Kühle und vor Ende Juni nach Hamburg. Mal sehen, wie es sich schlägt!

Die Bestandteile waren alle vorgegeben, also Malze, Hopfen und Hefe (SO 4). Dazu kamen meinerseits noch Haferflocken für die Cremigkeit und den Schaum, auch für die blickdichte Trübe im NEIPA. Der Hopfen wurde zum größten Teil gestopft.

Für die beiden anderen Wettbewerbe wird das Rezept aber noch jeweils angepasst. Es bleibt ja einiges übrig: Der Sommer ist gerettet!

Der Nörtener Broyhan, auf den ich mich am meisten freue, ist noch in der Hauptgärung. Denn die speziellen Flaschen die ich dafür bestellt habe, sind leider noch nicht eingetroffen. Ob ich ihn dann doch in Standardflaschen abfüllen werde? Mal sehen, er müsste eigentlich in die Nachgärung. Er wird als Vorderwürzebier mit 17,5 °P einen ordentlichen Kick bekommen, warten wir’s ab. Durch die traditionellen Würzebeigaben (darunter Gagel, Koriander, Kümmel, Wacholder und Lorbeer nebst ein wenig Tettnanger Doldenhopfen) hat er einen besonderen Geruch und Geschmack bekommen, hat mir bei der ersten Probe gut gefallen. Wie er wohl nach der Reifung schmecken wird?

Das werden wir im Juli oder August feststellen – dann gibt es bei uns auf dem Hof ein kleines Probierfest, zu dem ich noch einladen werde. Wer teilnehmen möchte, möge sich in die Mailinglist eintragen, die sich auf der Webseite findet.

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