Willkommen auf meiner Seite
Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein – schon hier merkt der aufmerksame Leser, dass Klaus Bodenstein schon immer der Frankfurter Neuen Schule zugeneigt war. Denn es gibt immer ein Schwein, das doch guckt, und deshalb gibt es diese Seite. Hallo auch!

„Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein“ ist ein Buch von Friedrich Karl Waechter, im Original erschien dieses Bild irgendwann vorher mal in der „Pardon“, die oft kopiert, aber nie wieder erreicht wurde (Hallo Postillon, vielleicht wird’s noch mal was).
Das Bild zeigt das menschliche Streben, also das von uns allen, die nicht so dolle berühmt sind. Wir schaffen was, erreichen Höchstleistungen, bringen Dinge zustande, die uns niemals jemand zugetraut hätte, und kein Schwein merkt’s. Oder doch? Denn ein kleines Schweinchen findet es toll, und schon hat sich der Einsatz doch wieder gelohnt. Also, liebe Schweine, die ihr diese Seiten anschaut, herzlich willkommen! Vielleicht wird’s ja noch was mit uns beiden.
Tut außerdem F. K. Waechter einen posthumen Gefallen und kauft sein Buch. Lohnt sich.
Wie alles anfing.
Als ich geboren wurde, war ich noch klein: 9 Pfund Mensch, 59 cm lang, mit einem kleinen Anhängsel, was meinen Vater sehr freute, denn meine vier älteren Geschwister waren Mädchen. Den Spaß habe ich ihm trotzdem versaut, denn trotz des guten Startgewichtes brachte ich es nicht auf 130 kg wie er, sondern nur auf 75, und statt 1,92 cm wurde ich auch nur 1,76 cm groß. Das hatte er nun davon. Eher Hippie statt Macho.
Das Dorf war klein, 1000 Einwohner, und zwar ein angeblicher Luftkurort, aber langweilig. Bis das Schwimmbad aufmachte, als ich 14 war. Da gab es Männer, die überall behaart waren, Mädchen in Bikinis, dicke Jungs, die vom Brett platschten.
Spannender war es immer schon im Wald rings ums Dorf. Füchse, Dachse, Marder, Feuersalamander, Habichte, Quellen, Wege, Bäume! Manche mit Hohlräumen, in denen wir unsere Schätze verstecken konnten, später auch Zigaretten und Steichhölzer. Einmal steckte ich eine Wiese vor dem Wald an, es brannte wie Zunder, aber zum Glück kam mein Vater vorbei und schlug es mit seiner Jacke aus. Und ausnahmsweise gab es mal keine Dresche, wie sonst, wenn ich den Hof unter Wasser gesetzt hatte oder anderes Unheil, er vertraute auf meine Einsicht.
Wir bastelten zusammen Modellflugzeuge, angefangen mit den „kleinen Uhu“, den ich fliegen ließ, die größeren, ferngesteuerten gehörten ihm. Erste Einblicke in Aerodynamik. Zweite Einblicke kamen bei einem Besuch eines Stuttgarter Professors, der bei uns auf einem Hügel mit unserer Hilfe eine 15-kW-Windkraftanlage bauen wollte. Es war der berühmte Prof. Hütter, aber das wusste ich damals nicht. Das Projekt kam leider nicht zustande, hatte mich aber schon damals zu einem Fan gemacht.
Was noch? Die kleine Dorfbibiliothek mit ihren 300 Bänden hatte ich bald durch, also wechselte ich die Schule, die in einer „Stadt“ lag. Und dann in ein Internat an der Zonengrenze, falls das Wort heute noch jemandem etwas sagt, dort verbrachte ich meine Adoleszenz, doch davon erzähle ich hier lieber nichts. Oder später. Gute, prägende Zeit, Aufbruch, Umbruch, Abstreifen des Alten und Start in etwas Neues, unverschnarchtes, aufregendes, alles umwälzendes Neues, nicht nur äußerlich, sprich politisch, sondern vor allem innerlich, sprich Selbstfindung und Erdung.
Ansonsten bin ich gar nicht so dick wie oben auf dem Bild, das ist durch die Bildbearbeitung so gekommen.
